Der Herbst ist gekommen und mit ihm die Zeit für Pilzliebhaber. Auf vielfache Nachfrage bietet der NABU Kreisverband Bremervörde-Zeven dieses Jahr eine Pilzwanderung an, und zwar am 19. Oktober. Treffpunkt ist an der Hauptstraße (L 132) im Waldstück Linnewedel, nördlich von 27412 Vorwerk (s. Karten).
Leiter der Exkursion wird Gerard Versteegh sein. Er bietet an diesem Tag zwei Exkursionen an: einmal um 10 Uhr und einmal um 14 Uhr.
NABU-Mitglied und Pilzkenner Gerard Versteegh hat in Utrecht in den Niederlanden Biologie studiert. Als Wissenschaftler hat er an verschiedenen Institutionen im In- und Ausland gearbeitet und als Biologe und Geochemiker Publikationen u.a. zu Klima- und Umweltthemen verfasst. Derzeit leitet er eine Gärtnerei für alpine Stauden in Vorwerk in der Samtgemeinde Tarmstedt, ist aber auch weiterhin in der wissenschaftlichen Forschung tätig, insbesondere in Kooperation mit der Universität Bremen.
„Ich hatte schon immer ein breit gefächertes Interesse an der Natur, und Pilze stehen schon viele Jahre in meinem Fokus“, so Versteegh. „Wissen über die Natur mit anderen auszutauschen ist meine Leidenschaft, deshalb hoffe ich auf rege Teilnahme an unserem Erkundungsausflug zur Pilzflora in Steinfeld.“
Am Parkplatz, der als Treffpunkt vorgesehen ist, kommt auch der Nordpfad „Kempowskis Idylle“ vorbei, in der Umgebung gibt es zudem einen Rest Hochmoor, eine alte Sandkuhle und ein Steingrab.
Die beiden NABU-Vorsitzenden Walter Lemmermann und Renate Warren freuen sich sehr über das Angebot von Gerard Versteegh. „Der Wald in Steinfeld besteht aus Laub- und Nadelwald, wir sind zuversichtlich, dass wir dort zahlreiche unterschiedliche Pilze zu sehen bekommen werden.“
Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung gebeten: nabu-brv-zeven@gmx.de
Die Brutsaison der Vögel ist in vollem Gange und zahlreiche Jungvögel befinden sich bereits in der Ästlingsphase. Oftmals fühlen sich Menschen dazu verleitet, vermeintlich verlassene Jungvögel zu helfen. Wir warnen davor diese Tiere aufzusammeln. Die Vogeleltern sind meist in der Nähe und kümmern sich um ihre Jungen, auch wenn sie nicht sichtbar sind. Ästlinge sind so stark auf ihre Eltern geprägt, dass sie von Menschen fast gar nicht mehr gefüttert werden können und dies sogar ihr Überleben gefährden kann. Nur bei offensichtlichen Verletzungen sollte eingegriffen werden, wie es auch das Tierschutzgesetz vorsieht. Die beste Hilfe für Wildtierkinder ist ein naturnahes Umfeld, in dem sie ausreichend Schutz finden. Es ist wichtig, Wildtiere nicht aus ihrem Lebensraum zu entfernen, da dies oft zu einer Verschlechterung ihrer Situation führt.
Tierartenschutz Ansprechpartner | Landkreis Rotenburg (Wümme) (lk-row.de)
Weitere Infos gibt es hier.
Der Insektenschwund hat inzwischen bedrohliche Ausmaße angenommen. Was brauchen Insekten, und was können wir in unseren Gärten tun, um Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Faltern einen Lebensraum zu bieten?
Dazu gibt es am 4. Juni ab 19.30 im DRK-Familienzentrum in Zeven einen reich bebilderten Vortrag.
„Der NABU Bremervörde-Zeven konnte zwei sehr erfahrene Naturgärtnerinnen aus der Region gewinnen, die uns spannende Einblicke in ihren eigenen Bauerngarten gewähren werden“, teilen Walter Lemmermann und Renate Warren mit. „Birgit Lindberg und Claudia Koppert aus Stapel/Horstedt haben fast 30 Jahre Erfahrung mit insektenfreundlichem Gärtnern, wir werden wunderschöne Bilder sehen!“
Nicht jeder weiß, wie wichtig und wertvoll die vielen kleinen Helfer im Garten sind. Aber ihre "Mitarbeit" in unseren Gärten kann gar nicht hoch genug geschätzt werden. Larven und Raupen von Insekten sind für viele Singvögel eine der wichtigsten Nahrungsquellen. Über 70 % aller Pflanzen sind auf die Bestäubung von Insekten angewiesen.
Die industrialisierte Landwirtschaft mit ihren großflächigen, effizienzoptimierten Feldern hat unausweichlich die Vernichtung des Lebensraums unzähliger Wildinsekten zur Folge. Der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden tut ein Übriges. „Umso wichtiger ist es, dass wir in unseren Gärten Oasen für die ökologisch so wichtigen kleinen Krabbler schaffen“, so Warren und Lemmermann, „und dies in den unterschiedlichsten Lebensbereichen, vom Steingarten über den Bauerngarten bis hin zum Gartenteich.“
Mit Fotos und ihren Erfahrungen aus langjähriger Praxis zeigen die beiden Referentinnen auf, wie es gelingen kann, einen Garten insektenfreundlicher zu gestalten und lebendige Natur vor die Haustür zu zaubern. Zudem werden sie von Blühflächenversuchen rund ums Stapeler Kräuterfeld des Vereins Region Intakt (www.regionintakt.de) berichten.
Bild 1: Anna Warnken. Foto: NABU
Seit über einem Jahr gibt es jetzt die Naturgarten AG des NABU Kreisverbands Bremervörde-Zeven, in der sowohl Mitglieder als auch Nichtmitglieder des NABU mitmachen können.
„Auch dieses Jahr haben wir wieder etliche Veranstaltungen im Programm, die Lust auf mehr Natur im Garten machen sollen“, berichtet Renate Warren von ihrem Herzensprojekt innerhalb des NABU. „Am 1. Juni von 14 bis 17 Uhr beispielsweise gibt es in Wilstedt beim Milchkontor eine Pflanzentauschbörse, bei der jeder mitmachen kann.“ Getauscht werden können Pflanzen aller Art, vor allem natürlich heimische, also solche, die Insekten, Vögeln und anderen Wildtieren als Nahrungsgrundlage dienen und ihnen einen Lebensraum geben. Darüber hinaus können aber auch Gartengeräte, Fachbücher, Rezepte, Saatgut, Gemüsepflanzen und alles andere rund um den Garten angeboten werden. Jeder Aussteller sollte einen eigenen Tisch oder Stand mitbringen, um Anmeldung beim NABU wird aus Gründen der Planungssicherheit gebeten.
„Der Gedanke, so eine Tauschbörse auch einmal in meinem Heimatort Wilstedt zu machen, ist mir im vergangenen Jahr auf einer kleinen Pflanzentauschbörse in Gnarrenburg-Brillit gekommen, an der der NABU als Aussteller teilgenommen hatte“, erläutert NABU-Mitglied Anna Warnken, „und jetzt hat es so schnell auch bei uns geklappt!“ Ihr Vorhaben wurde vom NABU Vorstand sehr gerne aufgenommen und gemeinsam mit ihr organisiert. Dazu die Naturgarten AG: „Anna hat den perfekten Ort für die Pflanzenbörse gefunden – zumal Aussteller und Besucher nebenan im Milchkontor auch noch ein leckeres Eis kaufen können.“
Bei Interesse bitte anmelden unter nabu-brv-zeven@gmx.de
Bild 1: Kiebitz (NABU/K. Büscher); Bild 2: Robin Maaris (R.Maaris)
Seit über 50 Jahren wird in Deutschland durch den NABU der Vogel des Jahres gewählt. In diesem Jahr 2024 ist es der Kiebitz.
„Ich beschäftige mich sich seit langem sowohl haupt- als auch ehrenamtlich mit der heimischen Vogelwelt“, erläutert Ornithologe Robin Maares, „und da der Schutz von Wiesenvögeln den Schwerpunkt meiner Arbeit bildet, habe ich sehr gern die Einladung des NABU Kreisverbands Bremervörde-Zeven angenommen, mit einem Bildervortrag das Leben der Kiebitze gerade im Altkreis Bremervörde einmal genauer vorzustellen.“
Am 24. April um 19 Uhr wird Maares im Bürgerhaus in Gnarrenburg sein Kiebitz-Portrait in Wort und Bild vorstellen, wozu alle natur- und vogelkundlich Interessierten herzlich eingeladen sind.
Der gut taubengroße Kiebitz ist ein auffälliger Vogel. Er gehört zur Familie der Regenpfeifer. Sein grün schillerndes, bunt gezeichnetes Gefieder, seine aufragende Holle und sein prägnanter Balzflug machen ihn unverwechselbar. Der deutsche Name des Kiebitzes leitet sich von seinem Ruf ab: Kie-witt ruft er gerne und laut, und das sogar nachts.
Die große Aufmerksamkeit, die dem Kiebitz mit seiner Wahl zum Vogel des Jahres 2024 gewidmet wird, hat leider eine traurige Berechtigung: Seine Zahl in Deutschland ist allein zwischen 1980 und 2016 um 93 Prozent zurückgegangen. Man hört seinen schönen Ruf immer seltener, denn er findet bei uns kaum noch einen Lebensraum. Als Wiesenvogel liebt er feuchte Wiesen und Weiden, Moore und Sümpfe. Doch viele dieser
Habitate wurden in der Vergangenheit trockengelegt, um sie für die Landwirtschaft zu nutzen oder um Bauland zu gewinnen. Die Nester der am Boden brütenden Vögel gehen häufig bei der Feldbearbeitung verloren. Auch Fressfeinde wie Fuchs und Marder setzen den selten gewordenen Vögeln inzwischen vermehrt zu.
Zwar hat sich der Kiebitz angepasst und ist mittlerweile auch auf Ackerflächen anzutreffen, trotzdem ist der Bruterfolg gering. Er findet in der ausgeräumten Landschaft schlichtweg zu wenig Nahrung, zu der vor allem Insekten und deren Larven zählen.
„Wir freuen uns wirklich sehr, dass wir Robin Maares für diesen Vortrag gewinnen konnten“, sind sich Walter Lemmermann und Renate Warren, die beiden Vorstände des NABU Bremervörde-Zeven, einig. „Seine jahrelange Erfahrung als Vogelkundler, sein umfassendes Fachwissen und die großartigen Fotos werden ein Genuss für alle Zuhörer sein.“ Maares stellt die Probleme, vor denen die Art steht, anschaulich vor und erläutert Wege, wie Naturschützer und Landwirte dem Watvogel mit dem einprägsamen Ruf und den breiten Flügeln helfen können.
Der Vortrag bietet zudem eine großartige Gelegenheit, Fragen zu stellen und konkrete Handlungsempfehlungen für den Schutz des Kiebitzes und anderer bedrohter Vogelarten zu erhalten.
Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung nicht erforderlich.
Die Ökologische NABU-Station Oste-Region (ÖNSOR) lädt zu einer Ausstellung über besondere Lebensräume der Osteregion ein. Die Wanderausstellung entstand im Zuge des Projektes „Osteland: Erleben – Verstehen – Schützen“ und wurde in Kooperation mit dem NABU Kreisverband Bremervörde-Zeven e.V., dem Landkreis Rotenburg (Wümme) sowie der Arbeitsgemeinschaft Osteland e.V. erstellt.
„Das „Osteland“ ist schon etwas Besonderes“, schwärmt Sarina Pils, Leiterin der ÖNSOR, „denn es kommen vielfältige Lebensräume nebeneinander vor.“ Neben den intensiv genutzten Flächen gibt es hier eine Reihe von artenreichen (Feucht-) Grünlandflächen, Magerrasen, Heiden und Wäldern mit zum Teil seltenen und gefährdeten Arten. Gemeinsam mit dem Naturschutzamt, privaten oder öffentlichen Flächeneigentümern, dem NABU und anderen Akteuren führt die ÖNSOR umfangreiche Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen zur Aufwertung dieser Lebensräume und zum Schutz bedrohter Arten durch. Für die ÖNSOR spielt dabei die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren eine besondere Rolle.
„Die Ausstellung vereint den nachhaltigen Naturschutz und den sanften Tourismus im Osteland“, freut sich Claus List, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschafts Osteland, für den der Erhalt und Schutz der einmaligen Flusslandschaft und die Bewahrung der Lebensqualität seiner Bewohner zu den Vereinszielen gehören. „Um das Verständnis für den Schutz von Arten und Lebensräumen zu wecken und zu fördern, spielen das Naturerlebnis und die Umweltbildung eine besondere Rolle“, ergänzt Walter Lemmermann, Vorsitzender des NABU Kreisverbands Bremervörde-Zeven. Damit verweist er auf das NABU-Motto „Nur was man kennt, kann man schützen“ und freut sich über die Präsentation der Ausstellung. „Die Ausstellung fördert das Kennenlernen verschiedener Lebensräume und Arten, die Sensibilisierung für die Umsetzung von Natur- und Artenschutzmaßnahmen und bestenfalls das ehrenamtliche Engagement. Gleichzeitig wird die Akzeptanz für die Ausweisung von Schutzgebieten gefördert“, ergänzt Lisa Reisnauer, Mitarbeiterin des Naturschutzamtes und zuständig für das Naturschutzgebiet „Oste mit Nebenbächen“.
Die Ausstellung kann bis zum 30.04.2024 in der Filiale der Sparkasse Rotenburg Osterholz, Neue Straße 40, in Bremervörde besucht werden. „Wir freuen uns, dass die ÖNSOR auf uns zugekommen ist. Gerne stellen wir unsere Filiale dafür zur Verfügung“, freut sich Volker Stahmann, Regionalleiter der Sparkassen-Geschäftsstellen in Bremervörde.
Mit einer jetzt gestarteten Mitgliederwerbeaktion möchte der NABU Bremervörde-Zeven Naturschutzprojekte im Altkreis Bremervörde langfristig sichern und ausbauen. Dazu braucht es aktive Mitstreiter, aber auch Mitglieder, die die Arbeit finanziell unterstützen.
Für die Aktion konnte die Gruppe ein engagiertes Team junger Menschen gewinnen, die in den kommenden Wochen durch den Altkreis Bremervörde ziehen, die Projekte des NABU vorstellen und hoffen, dass sich ihnen die Türen und Herzen der Menschen öffnen, denen die Natur etwas bedeutet. Das ist dringend notwendig, um die Fülle der Projekte und die umfangreiche ehrenamtliche Arbeit für den konkreten Naturschutz in Bremervörde und Umgebung langfristig zu bewältigen. Naturschutz braucht einen langen Atem: Naturschutz kostet Geld!
Als Beispiele für die jahrzehntelange erfolgreiche Naturschutzarbeit in und um Bremervörde führt Walter Lemmermann, Vorsitzender der NABU-Gruppe, mehrere Projekte an: „Wir engagieren uns zum Beispiel für den Storchenschutz mit einer Rekordzahl von 132 ausgeflogenen Jungstörchen im Jahr 2023, aber auch für die Flächenpflege eigener Flächen mit Pflanzaktionen heimischer Blühpflanzen, Entkusselungsaktionen im Moor gegen die Verbuschung sowie den Amphibienschutz mit der jährlichen Betreuung von Krötenzäunen“.
Die NABU-Gruppe Bremervörde-Zeven bietet das ganze Jahr über spannende Exkursionen, Mitmachaktionen und Vorträge zu verschiedenen Naturschutzthemen an. „Ob eine botanische Exkursion zur Blütenpracht im Ostetal, ein spannender Vortrag über die Schlangenwelt im Landkreis Rotenburg oder verschiedene Mitmachaktionen im Freien zur Pflege naturnaher Flächen - bei und mit uns gibt es viel zu erleben und zu entdecken“, berichtet Lemmermann.
Im vergangenen Jahr hat der NABU Bremervörde-Zeven eine Naturgarten-AG gegründet, in der sich Gartenbegeisterte (und solche, die es werden wollen) austauschen, weiterbilden und gemeinsam naturnah gärtnern können - die AG ist auch für Nicht-NABU-Mitglieder offen. Im Juni bietet die AG Naturgarten interessante Veranstaltungen an, wie z.B. eine Pflanzentauschbörse (1. Juni, Wilstedt), einen Vortrag über insektenfreundliches Gärtnern (4. Juni, Zeven) oder einen gemeinsamen Besuch des Lavendelfeldes in Horstedt-Stapel (15. Juni). Interessierte sind herzlich eingeladen.
Neben finanzieller Unterstützung für die Projekte ist der NABU immer auf der Suche nach tatkräftiger Hilfe. So hofft die Gruppe auf eine gute Resonanz auf die aktuelle Werbeaktion und viele neue Mitglieder, damit die erfolgreiche Naturschutzarbeit auch in den nächsten Jahrzehnten fortgesetzt werden kann. Wer Interesse hat, sich ehrenamtlich an der Arbeit des NABU Bremervörde-Zeven zu beteiligen, kann sich gerne unter info@NABU-Bremervoerde-Zeven.de oder 04761/71330 melden.
Das Werbeteam nimmt keine Geldspenden entgegen. Es trägt NABU-Dienstkleidung und ist mit einem Dienstausweis ausgestattet.
Bild 1: Der neue Vorstand (v.l. Renate Warren (2. Vors.), Walter Lemmermann (1. Vors.), Renate Tiedemann (ehemalige Kassenwartin), Dirk Israel (Schriftführer), Alexandra Entelmann (neue Kassenwartin).
Bild 2: Walter Lemmermann ehrte im Namen des Vorstandes Kurt Koopmann (silberne Ehrennadel) und Renate Tiedemann (bronzene Ehrennadel).
Fotos: Volker Kullik
Wie in den Jahren zuvor hat der NABU Kreisverband Bremervörde-Zeven auch dieses Mal seine Jahreshaupt-versammlung im März im Landgasthof Martin in Selsingen abgehalten. „Nicht alle unsere 2.045 Kreismitglieder sind hier“, stellte der 1. Vorsitzende Walter Lemmermann gleich zu Beginn schmunzelnd fest, „aber ich freue mich sehr, dass der Saal auch heute wieder voll ist.“
Zum Auftakt war es Lemmermann ein Anliegen, gerade die Ehrengäste zu begrüßen: als Vertreter des Landkreises den 1. Kreisrat Dr. Torsten Lühring und Matthias Grugel vom Naturschutzamt; als Vertreter von Verwaltungs-einheiten den Samtgemeindebürgermeister von Zeven, Henning Fricke, den Samtgemeindebürgermeister von Selsingen, Gerhard Kahrs, sowie Günther Nase als stellvertretenden Samtgemeindebürgermeister aus Tarmstedt. Die Jägerschaft war vertreten durch Behlke Mohrmann aus Zeven und Hendrik Bardenhagen aus Bremervörde, und als Kreisnaturschutzbeauftragte konnten Reinhard Schraa und Claus Vollmer begrüßt werden.
Dr. Torsten Lühring richtete seinerseits ein Grußwort an die Anwesenden, wobei er die Größe und das Gewicht des NABU Kreisverbands Bremervörde-Zeven für eine erfolgreiche Naturschutzarbeit im Kreis hervorhob. „Die Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und dem NABU steht heute auf guten Füßen“ – da waren sich Walter Lemmermann und Torsten Lühring einig.
Im nicht immer spannungsfreien Dreieck aus Umweltschutz, Klimaschutz und Energiesicherheit setzt sich der NABU ehrenamtlich für zahlreiche und immer umfangreicher werdende Aufgaben ein. Diese
umfassen nicht nur die „klassischen“ Bereiche Artenschutz, etwa für Amphibien, Störche, Wespen oder Eulen, sowie Biotopschutz durch Flächenerwerb und anschließende Pflege der eigenen Flächen. Sie
betreffen auch die Beteiligung an der Raumordnungsplanung des Landkreises und naturschutzfachliche Stellungnahmen bei Bauleitplanung, Wiedervernässung von Mooren und Windpark- und PV-Anlagen in
allen sieben Verwaltungseinheiten des Nordkreises. Gerade jetzt, da in allen Gemeinden Windräder und Freiflächen-Solaranlagen geplant sind, ist es von höchster Bedeutung, dass hier nicht nur
maximaler finanzieller Gewinn eine Rolle spielt, sondern auch die Belange des Naturschutzes gewahrt bleiben.
„Selbstverständlich unterstützt der NABU die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien“, betont Lemmermann, „aber man muss die richtigen Standorte für Windräder und PV-Anlagen finden.“ Hier fand
der 1. Vorsitzende des NABU Kreisverbands deutliche Worte in Richtung Kreisverwaltung, denn aufgrund des äußerst unprofessionell verlaufenen Bauleitverfahrens beim Solarpark Tiste ist in dieser
Gemeinde ein Solarpark mitten in einem Schwerpunktgebiet für den Wiesenvogelschutz geplant. „Das ist der einzige Kritikpunkt heute Abend an Sie“, wandte Lemmermann sich an die Kreisvertreter,
„und leider hat diese Bauleitplanung uns dazu gezwungen, ein Klageverfahren anzustrengen.“ Dass dies keine angenehme Aufgabe und zudem noch sehr kostenintensiv sei, wurde nur kurz angemerkt.
Ein noch junger Schwerpunkt der Arbeit des NABU Kreisverbands ist die Naturgarten AG, die seit gut einem Jahr von Renate Warren mit größer Begeisterung geleitet wird. „Letztes Jahr haben wir mit NABU-Mitgliedern eine Art Probelauf gemacht, ob Interesse an Naturgärten besteht“, erläutert die 2. Vorsitzende. „Der Erfolg hat uns überwältigt, und deshalb ist die Naturgarten AG seit diesem Jahr auch für alle Naturgärtner und -gärtnerinnen außerhalb des NABU offen.“ Für 2024 gibt es schon mehrere fest geplante Veranstaltungen, sie können jederzeit auf der Homepage nachgeschaut werden.
Eingebettet in die „NABU-Familie“ mit ihren Mitgliedern Kreisverband, NABU Umweltpyramide, Ökologische NABU-Station Osteregion (ÖNSOR), Institut für Ökologie und Naturschutz Niedersachsen (IfÖNN) sowie der noch jungen Regionalen Geschäftsstelle Elbe-Weser (RGS) unter der Leitung von Jana Jensen, ist der Kreisverband auch an vielen Gemeinschaftsaktionen beteiligt. Insbesondere mit der ÖNSOR gibt es immer wieder interessante, lehrreiche und auch viel Spaß machende Einsätze. Sie reichen von Entkusselungsaktionen im Moor über Fledermausbetreuung im Beverner Wald und Exkursionen in Schutzgebiete bis hin zu gemeinsamer Antragstellung zur Finanzierung von Naturschutzprojekten. Als jüngstes Gemeinschaftsprojekt wurde die ÖNSOR-Ausstellung „Osteland Erleben, Verstehen, Schützen“ vorgestellt, die vom 8.– 30. April 2024 auch in der Sparkasse von Bremervörde zu sehen sein wird.
Aber auch das Wiesenvogelschutzprogramm im Landkreis unter der Leitung von Sylke Bischoff wird vom NABU unterstützt, insbesondere durch Optimierung des Lebensraumes der immer seltener werdenden Wiesenvögel. In 2023 hat der Kreisverband zudem ein wertvolles, von Bettina Schroeder (pädagogische Leitung der NABU Umweltpyramide) ausgearbeitetes Projekt zur Umweltbildung finanziell unterstützt. Und nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit der Avifaunistischen Arbeitsgruppe von Robin Maares und Moritz Otten kann der NABU immer wieder spannende und fachlich hervorragende Bildervorträge anbieten. Der nächste ist am 24. April um 19.00 Uhr im Gnarrenburger Bürgerhaus – Robin Maares wird neue Einblicke in das Leben der selten gewordenen Kiebitze geben.
Einen wichtigen Tagesordnungspunkt gab es an diesem Abend auch noch: die turnusmäßige Neuwahl des gesamten Vorstands nach 3 Jahren. Von den bisherigen Vorstandsmitgliedern stellten sich der 1. Vorsitzende Walter Lemmermann, die 2. Vorsitzende Renate Warren sowie Schriftführer Dirk Israel erneut zur Verfügung. Sie alle wurden einstimmig wiedergewählt. Renate Tiedemann hingegen trat aus persönlichen Gründen von ihrem Posten als Kassenwartin zurück. Neu zur Verfügung stellte sich Alexandra Entelmann aus Gnarrenburg – auch sie wurde nach kurzer Selbstvorstellung einstimmig zur neuen Kassenwartin gewählt.
Eine schöne Aufgabe blieb Walter Lemmermann noch am Schluss: Für ihre Verdienste und ihr langjähriges Engagement für den Kreisverband überreichte er Renate Tiedemann die Bronzene Ehrennadel, und Kurt Koopmann, dank dessen fachlicher Kompetenz vor Kurzem der „Leitfaden zur Ökologischen Bauleitplanung“ entstanden ist, die Silbernen Ehrennadel.
Abgerundet wurde der Abend von einer beeindruckenden Bilderreise des Tierfotografen Jendrik Weiß durch Norwegen, wo dem Vogelkenner einzigartige Nahaufnahmen von Vögeln und anderen Wildtieren gelungen sind.
Den aktuellen Tätigkeitsbericht finden Sie unter Wir über uns / Tätigkeitsberichte / 2023.
Wirkliche Lebensräume für heimische Pflanzen und Tiere in unseren Gärten sind trotz des „trendigen“ Themas immer noch ein Seltenheit. Dabei könnten viele Hausgärten zu wertvollen Trittsteinbiotopen für zahlreiche Arten werden und in Stadt und Dorf für zauberhafte Naturerlebnisse sorgen.
„Vergangenes Jahr haben wir deshalb die Naturgarten AG ins Leben gerufen“, erläutern Renate Warren und Walter Lemmermann, die beiden Vorstände des NABU Kreisverbands Bremervörde-Zeven. „Was vielleicht ein bisschen trocken klingt, ist in Wirklichkeit eine Gruppe von engagierten Gartenbesitzern, die auf die unterschiedlichste Weise die Natur vor ihrer Haustür lebendig werden lassen.“ Expertenwissen unter den Mitgliedern der AG, gegenseitige Besuche in den eigenen Gärten, Exkursionen, ein Kräutertag, ein Ausflug zum Naturgartengelände des NABU Osterholz und nicht zuletzt eine lebendige Chatgruppe zum Austausch von Ideen und Informationen seien solch ein Erfolg gewesen, dass der Entschluss gefasst worden sei, das zunächst NABU-interne „Experiment“ für alle Interessenten von außen zu öffnen.
„Wir freuen uns darauf, wenn dieses Jahr neue Naturgartenfreunde zu uns stoßen“, betonen die Mitglieder der AG, „denn je mehr Menschen mitmachen, desto mehr können wir für die Natur erreichen.“ Und nicht zu vergessen: Spaß macht es ja auch!
Es gibt bereits etliche Plane für Aktivitäten in 2024: einen Besuch beim Lavendelfeld in Stapel, eine Wiederholung des Kurses „Essbare Kräuter“, einen Vortrag zum Thema „Insektenfreundliches Gärtnern“, eine Pflanzenbörse und natürlich weitere gegenseitige Gartenbesuche.
„Wir laden herzlich ein, bei uns mitzumachen!“ Das ist die Botschaft der Naturgarten AG an alle, die Lust auf mehr Natur auf dem eigenen Grundstück haben. Die Teilnahme ist kostenlos, es sind keinerlei Fachkenntnisse erforderlich, die Größe des Grundstücks ist unerheblich, und es ist auch nicht schlimm, wenn vielleicht nur in einem kleinen Eckchen des Hausgartens mehr Platz für Wildnis entstehen kann.
Weitere Infos erhalten Sie unter Mitmachen/Naturgarten-AG
Interessenten können sich gerne melden unter nabu-brv-zeven@gmx.de.